Die NHW auf der Expo Real 2022: Fachgespräche, Pitches, Get-together.
18-11-22
Nach einer coronabedingten Pause in 2020 und einer eingeschränkten Präsenz unter strengen Hygieneauflagen in 2021 startete die Expo Real im Oktober dieses Jahres neu durch. Zu den insgesamt 1.887 Ausstellern der internationalen Immobilien-Fachmesse zählte auch wieder die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW). Sie präsentierte sich in München mit ihren Marken ProjektStadt, hubitation und New Bricks sowie der Tochtergesellschaft Bauland-Offensive Hessen GmbH. Als Mitaussteller dabei: die Initiative Wohnen.2050.
Spannende Diskussionen, informative Fachgespräche und viele Gelegenheiten zum Netzwerken warteten am rundum erneuerten und nachhaltigen Messestand auf die zahlreichen Gäste. Entsprechend gut besucht waren die sechs verschiedenen Talkrunden, für die die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) prominente Vertreter aus Politik, Kommunen und der Immobilienbranche gewinnen konnte. Versiert moderiert wurden die Gesprächsrunden von Thomas Ranft vom Hessischen Rundfunk.
Neue Zielgruppen erreichen
Los ging es am ersten Messetag mit dem Panel „Digitalisierung in der Stadtentwicklung – Beteiligung auf neuen Kanälen“. Auf dem Podium: Die Bürgermeister der Städte Kelsterbach, Schlüchtern und Heusenstamm – Manfred Ockel, Matthias Möller und Steffen Ball – sowie Marion Schmitz-Stadtfeld, Leiterin Integrierte Stadtentwicklung | ProjektStadt. Live zugeschaltet war Prof. Dr. Kristina Sinemus, Staatsministerin für Digitale Strategie und Entwicklung des Landes Hessen. Sie sieht in virtuellen Interaktionsangeboten neue, vielfach auch spielerische Möglichkeiten, um das Wissen und die Wünsche der Bevölkerung in Planungsprozesse einzubinden – und das völlig zeit- und ortsunabhängig. Dieser Maxime folgt auch die ProjektStadt, Stadtentwicklungsmarke der NHW. In Pionierarbeit hat sie mit „Your Voice“ bundesweit die erste Web-Applikation geschaffen, die interaktive Beteiligungs- und Aktivierungsprozesse in den virtuellen Raum verlagert. Damit macht sie Stadtentwicklung auch für Laien vorstell- und erlebbar. Die digitale Plattform kann von Wohnungsunternehmen und Kommunen in ganz Deutschland überall dort eingesetzt werden, wo prozessbegleitend die Meinungen von Bevölkerung und Akteuren gefragt sind. Für Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller ist Stadtentwicklung eine Lebensaufgabe: „Nichts ist beständiger als der Wandel. Daher sind digitale Formate für uns als Stadt entscheidend für die Zukunft.“ Dennoch, und da waren sich alle Teilnehmenden einig, ist und bleibt analoge Partizipation auch weiterhin unverzichtbar.
Klimaschutz als Jahrhundertaufgabe
Das Fachgespräch der Initiative Wohnen.2050 (IW.2050) stand unter dem Motto „Wohnungswirtschaft und Klimaschutz – die Herausforderungen steigen“. Dass die Geschwindigkeit der angestrebten Transformation kurzfristig enorm forciert werden muss, um den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft in nur zwei Jahrzehnten überhaupt noch zu realisieren, daran ließen die Diskutanten keinen Zweifel. Denn: Unter den verschärften Parametern, die die Politik im Jahr 2022 zum Teil äußerst kurzfristig geschaffen hat und denen, die für 2023 noch anstehen, rückt das Erreichen der Zeit- und Treibhausgas-Zielhorizonte in weite Ferne. „Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe“, stellte Dr. Thomas Hain, Leitender NHW-Geschäftsführer und stellvertretender Vorstand der IW.2050, klar. „Wir haben keine zweite Chance. Und was wir gar nicht haben, ist Zeit! Wir brauchen eine realitätsbezogene Politik ohne Partei-Ideologie.“ Ist die CO2-Null trotz größtmöglicher Anstrengungen ökonomisch bis 2045 für viele Wohnungsunternehmen überhaupt darstellbar? Dieser Frage widmeten sich neben Dr. Hain auch Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Andreas Breitner, Verbandsdirektor VNW, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V., und Ulrike Janssen, Geschäftsführerin LEG Wohnen NRW GmbH.
Wie resilient sind unsere Städte?
Die dritte und letzte Gesprächsrunde des Tages stellte die Zentren in den Fokus, die schon vor Corona mit Funktionsverlust, Leerstand und zunehmender Uniformität zu kämpfen hatten. Die Folgen der Pandemie haben diesen Strukturwandel allerdings weiter beschleunigt. Die fortschreitende Digitalisierung und das boomende Online-Geschäft setzen dem stationären Handel ebenfalls massiv zu. Kommunen müssen auf die akuten Herausforderungen reagieren, mittelfristige Strategien erarbeiten und eine zukunftsfähige Planung starten. Dabei essenziell: Städte wieder als Ganzes zu betrachten und nachhaltig zu entwickeln – mit Handel, Kultur, Gastronomie, Arbeit, Bildung, Freizeit und Wohnen. Unter dem Titel „Innenstadtentwicklung – neue Ideen für die Infrastruktur“ zeigten kommunale Praktiker, wie es um die Stadtkerne steht und wie der Weg aus der Krise aussehen könnte. Mit Moderator Thomas Ranft im Gespräch: Jürgen Odszuck, Bürgermeister der Stadt Heidelberg, Mike Josef, Planungsdezernent der Stadt Frankfurt am Main, Michael Kolmer, Planungsdezernent der Stadt Darmstadt, und Markus Eichberger, Leiter des NHW-Unternehmensbereichs Stadtentwicklung | ProjektStadt. Sein Fazit: „Wir müssen sehen, wie wir die Innenstädte mit neuen Angeboten attraktiver machen. Denn: Hier entscheiden sich das Schicksal und die Zukunft einer Stadt.“
Gelungene Premiere
Krönender Abschluss des Tages: die hubitation Finals, die erstmals live am Messestand stattfanden. Seit fünf Jahren bringt der Startup-Accelerator der NHW innovative Ideen und etablierte Wohnungsunternehmen praxisorientiert zusammen. Gemeinsam werden Themen rund ums Wohnen und Arbeiten neu gedacht und Pilotprojekte initiiert. Insgesamt sechs Startups stiegen in den Ring und pitchten um die Gunst der Jury, die ihre Entscheidung noch am selben Abend verkündete. Neben der NHW-Geschäftsführung gaben Dr. Christian Lieberknecht, GdW-Geschäftsführer, Prof. Dr. Iris Belle, Technische Hochschule Stuttgart sowie David Schön und Arkadi Jampolski aus der Gründerszene ihre Urteile ab. Das Votum fiel knapp aus, am Ende entschied convaise das Rennen für sich.
Das Startup aus Poing bei München hatte das vorgestellte Projekt gemeinsam mit dem hubitation Associate und Sparringspartner WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte mbH entwickelt. „Wir freuen uns riesig über diese Auszeichnung und begreifen sie als Ansporn“, so Tushaar Bhatt, einer der Gründer von convaise. „Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich die Kommunikation von Anrufen und SMS zu Messenger-Diensten verlagert. Ein Fortschritt, der bei vielen Unternehmen und Verwaltungen noch nicht angekommen ist. Unser Ziel ist es, den Dialog zwischen Organisationen und ihren Nutzerinnen und Nutzern so intuitiv und effizient als möglich zu gestalten.“ Durch die Finals führten Frieda Gresch und Nikolas Mück, beide hubitation. Abgerundet wurde das Programm durch die Keynote „Vom Startup zum Marktführer: Eine hessische Firma revolutioniert die Cannabis-Branche“ von Speaker Jakob Sons. Er ist Mit-Gründer der Cansativa GmbH, die als einziges Unternehmen Medizinalcannabis aus deutschem Anbau vertreiben darf. Bekannt geworden ist das Frankfurter Unternehmen unter anderem durch US-Rapper Snoop Dog, dessen Fonds einen mehrstelligen Millionenbetrag in das Startup investierten.
Support durch Technik
Auch am zweiten Messetag standen spannende Themen auf der Agenda. Den Anfang machte die Talkrunde „Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft – mehr Zeit fürs Wesentliche“. Denn: Neue Technologien vernetzen Lebens- und Arbeitswelten, vereinfachen Prozesse und Vorgänge. Auch in der Immobilienwirtschaft ist der Innovationsdruck spürbar angekommen, digitale Kompetenz wird mehr und mehr zum Wettbewerbsvorteil. Um Produktivität und Servicequalität zu steigern, setzt auch die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt auf frische Ideen und arbeitet dabei erfolgreich mit jungen Startups zusammen. Welchen Schub die Digitalisierung der Branche gebracht hat, wurde anhand von Projekten vorgestellt, die die NHW mit unterschiedlichen Anbietern umsetzt. Mit dabei: Martin Staudacher, Geschäftsführer wohnungshelden GmbH, Mervan Miran, CEO Bots4You GmbH, Tobias Lochen, Geschäftsführer sigo GmbH, Sofia Bergmann, Leiterin Zentrale Services Immobilienmanagement der NHW, und Holger Lack, Leiter des NHW-Regionalcenters Frankfurt. Er fasst zusammen: „Wir wollen effektiver und schneller werden. Digitalisierung hilft uns dabei, nicht nur zu reagieren, sondern auch vorausschauend zu planen. Wir springen auf, wo wir für uns eine Chance sehen.“
Baubranche in Nöten
Einem Thema, das die Immobilienbranche derzeit besonders bewegt, widmete sich das Fachgespräch: „Wohnungsbau in Rhein-Main – was ist im Moment noch möglich?“. Trotz dunkler Vorzeichen halten Bund und Länder am Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr fest. Doch ist das überhaupt zu schaffen? Aktuell steht die Baubranche vor immensen Herausforderungen: Lieferengpässe infolge des Ukraine-Konflikts und der Corona-Pandemie, Chaos bei der staatlichen Förderung für klimaschonenden Wohnraum, steigende Zinsen, Fachkräfte- und Materialmangel sowie Preisexplosionen. Schon 2021 wurden insgesamt nur 293.000 neue Wohnungen fertiggestellt. Besonders Mietwohnungen schneiden dabei schlecht ab: Hier sind statt der benötigten 160.000 Wohnungen am Ende lediglich rund 81.000 entstanden. Parallel dazu steigt die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum.
Doch wie bewerten Experten die aktuelle Lage? Dr. Axel Tausendpfund, Verbandsdirektor der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft VdW südwest, brachte es auf den Punkt: „Der Neubau ist nicht tot. Aber er ist ein Patient, der auf der Intensivstation liegt.“ Ähnlich drastisch formulierte es auch Reimund Kaleve, Leiter Akquisition, Projektentwicklung und Vertrieb der NHW: „In drei Jahren werden wir keinen Wohnungsbau mehr haben, die Kräne stehen still. Wir kaufen gerade keine Grundstücke, sondern konzentrieren uns auf die eigenen Flächen und schaffen qualitätsvolle Dichte mit ökologischem Ausgleich.“ Komplettiert wurde die Runde durch Annett Jura, Abteilungsleiterin Wohnen im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, die Oberbürgermeister der Städte Offenbach und Wiesbaden, Dr. Felix Schwenke und Gert-Uwe Mende, und Iris Dilger, Geschäftsführerin der Wohnkompanie Rhein-Main.
Baureife Flächen dringend gesucht!
Mit fehlenden Flächen für den Wohnungsbau beschäftigte sich auch das letzte Panel des Tages: „Transformation in der Metropolregion“. Schließlich ist der Mangel an baureifen Grundstücken das größte Hemmnis, wenn es um die Schaffung bezahlbaren Wohnraums geht. Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg begegnen diesem Problem auf Landesebene mit kommunalen Baulandstrategien. Die ProjektStadt hatte schon früh die notwendigen Instrumente für Transformationsprozesse geschaffen. Sie unterstützt Akteure in den drei Bundesländern dabei, geeignete Flächen für den geförderten Mietwohnungsbau zu mobilisieren und Bauland zu entwickeln. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab – etwa in Twistetal im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Dort stehen nach dem Lebensmittelskandal des Wurstherstellers Wilke die Produktionshallen leer. Die Gemeinde hat das Areal erworben und möchte dort auch neuen Wohnraum realisieren – mit Unterstützung der ProjektStadt. „33.000 Quadratmeter, mitten im Dorf, hunderte Ideen – aber: Uns fehlt das Werkzeug“, so Bürgermeister Stefan Dittmann. „Hier setzen wir auf die Machbarkeitsstudie und die Expertise der ProjektStadt.“ Weitere Gesprächspartner: Bozica Niermann, Leiterin Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach, Gene Hagelstein, Bürgermeister der Stadt Neu-Isenburg, und Markus Eichberger, Leiter des NHW-Unternehmensbereichs Stadtentwicklung | ProjektStadt.
Zum Ausklang der Messe fand der traditionelle und beliebte Hessen-Treff am Stand der NHW statt. Bei regionalen Leckereien und Rheingauer Wein wurden Gespräche vertieft, neue Kontakte geknüpft und Netzwerke gepflegt.
Wer es nicht nach München zur Expo Real geschafft hat, kann sich die einzelnen Fachgespräche sowie die hubitation Finals auf dem YouTube-Kanal der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt ansehen.
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Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) mit Sitz in Frankfurt am Main und Kassel bietet seit 100 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 850 Mitarbeitende. Mit rund 59.000 Mietwohnungen in 120 Städten und Gemeinden in Hessen gehört sie zu den zehn führenden deutschen Wohnungsunternehmen. Unter der NHW-Marke ProjektStadt werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadtentwicklungsaufgaben durchzuführen. Die Unternehmensgruppe arbeitet daran, ihren Wohnungsbestand weiter zu erhöhen und bis 2045 klimaneutral zu entwickeln. Um dem Klimaschutz in der Wohnungswirtschaft mehr Schlagkraft zu verleihen, hat sie gemeinsam mit Partnern das Kommunikations- und Umsetzungsnetzwerk Initiative Wohnen.2050 gegründet. Mit hubitation verfügt die Unternehmensgruppe zudem über ein Startup- und Ideennetzwerk rund um innovatives Wohnen. www.naheimst.de
V. i. S. d. P.: Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH | Schaumainkai 47 | 60596 Frankfurt am Main
Jens Duffner (Pressesprecher) | T: 069 678674-1321 | www.naheimst.de | Mail: jens.duffner@naheimst.de
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